Vorwort

 

Völlig euphorisch und ein wenig nervös schalten wir die Kameras im Pool an. Es ist Sonntag, der letzte Tag der Probewoche im Tessin. Wir haben vier Lieder in dieser Woche erarbeitet und wollen sie nun in einem Durchlauf aufnehmen und filmen. Dafür stehen vier Kameras und unser Musikequipment in einem leeren Pool bereit.

Noctopods ist das Resultat meines drei jährigen Bachelorstudiums an der ZHdK. Es soll eine Brücke zwischen psychedelischer Rockmusik und Trancemusik schaffen.



Vision


Hintergrund

 

Seit ich vor 12 Jahren mit Gitarre Spielen angefangen habe, war ich von psychedelischer und progressiver Rock Musik aus den 60er und 70er Jahren fasziniert. Die Ekstase, welche ich beim Hören dieser Musik erlangte, trieb mich immer weiter an, sie zu erforschen. Um diese Ästhetik auszuprobieren und aufleben zu lassen, spielte ich lange in verschiedenen Projekten, welche sich an Prog- & Psychodelic Rock orientierten. Das wichtigste dieser Projekte war OrgAAn, welches sich Ende 2019 auflöste.

Die elektronische Tanzmusik entdeckte ich eher spät. Grund dafür waren meine Vorurteile gegenüber programmierter Musik. Ich war der Überzeugung, dass Musik die nicht direkt gespielt wird, sondern aus dem Computer stammt, keine Musik sei. Ein sehr naiver Gedanke, der sich auch mit dem Interesse für das zürcher Nachtleben und für Programme wie Ableton schnell änderte. Plötzlich faszinierten mich diese treibenden Beats und die Synthese, welche diese Musik ausmachen. Ich entdeckte ähnlich ekstatische Zustände, die ich von der psychedelischen Rockmusik kannte.



Musik

 

Als ich 2017 an der ZHdK mein Bachelorestudium in Popmusik begann, hatte ich schon eine vage Ahnung, in welche Richtung meine Bachelorarbeit gehen könnte. Die Faszination für elektronische Tanzmusik war sehr neu und durch den Kauf eines Moog Voyagers, fing ich an, erste elektronische Ideen in die Band OrgAAn einfliessen zu lassen. Diese Mischung gefiel mir sehr und ich war bestrebt diese Richtung weiter zu verfolgen. Laufend entdeckte ich neue Bands, welche mein Interessensgebiet abdeckten, wie zum Beispiel Ozric Tentacles, Shpongle, Infected Mushrooms und Highlight Tribe. Ebenfalls fing ich an mich mit der Geschichte von Synthese auseinander zu setzten und entdeckte auch laufend Musiker*innen, die sich schon in den 60er und 70er intensiv mit synthetischer Musik befasst haben, wie zum Beispiel Kraftwerk, Tangerine Dream und Jean Michel Jarre.

Ein ausschlaggebender Moment für die Entwicklung meiner Bachelorarbeit war vor zwei Jahren im Z-Modul Pop-Design. Hannes Bachhofner und ich erprobten in diesem Modul während einer Woche eine siebenminütige Performance, die für uns ein erster Versuch war, Electronica mit Rockgitarre zu verbinden. Hannes spielte Drumpad und Synthesizer und ich spielte Gitarre, Synthesizer und mit meinem Fuss auf einem Keith McMillan 12 Step den Bass. Die Performance hatte im Publikum eine gute Resonanz und ich entschied mich definitiv meine Bachelorarbeit diesem Gebiet zu widmen.



Band

 

Nach dieser Erfahrung zog ich in Erwägung, mein Bachelorprojekt als Duo zu gestalten. Mir gefiel die Zusammenarbeit mit Hannes und die Intensität, die wir in so kurzer Zeit in dieses eine Stück einfliessen lassen konnten. Hannes hatte bei technischen Problemen immer eine Lösung bereit und seine Arbeit mit dem Drumpad und seinem Synthesizer erstaunten und begeisterten mich sehr. Als negativer Aspekt fiel mir jedoch die musikalische Einschränkung einer Zweier-Konstellation auf. So blieb ich offen in der Entscheidung für die definitive Besetzung meines Projektes. Als ich meine Vision für meine Bachelorarbeit mit mehreren Mitstudierenden teilte, wurde mir bewusst, dass ich sehr gerne Dimitri Gamboni und Merlin Mattheuws mit ein beziehen wollte. Sie alle schienen grosses Interesse und für dieses Projekt das ideale Knowhow mitzubringen.

Mit Merlin hatte ich mich schon öfters über unsere Begeisterung für elektronische Musik ausgetauscht und war immer wieder erstaunt, wie intensiv er sich mit elektronischer Musik auseinandersetzte. Er zeigte mir immer wieder Basslinien und Techniken, die er gerade am üben war, die eng mit Psytrance verbunden sind. Seine Experimentierfreudigkeit mit Effektpedalen, die seinen Basssound elektronisch erklingen lassen, überzeugten mich, um ihn als Bassist für meine Bachelorarbeit anzufragen.

Aufgrund der Begeisterung Dimitris für synthetische Klänge, für Bands wie Ozric Tenticals und Shpongle sowie seiner musikalischen Vorstellungskraft, fragte ich auch ihn an, in meinem Bachelorprojekt mit zu wirken. Mit Dimitri hatte ich auch schon in der Vergangenheit in einigen Projekten zusammen gearbeitet und seine Arbeit mit Synthese hat mich stets beeindruckt.

Somit stand schon Ende des vierten Semesters die Band für mein Bachelorprojekt fest.



Konzept

 

Wichtig war mir von Anfang an ein funktionierendes Arbeitskonzept für den Kreativprozess und für die Realisierung zu haben. Der Kreativprozess wollte ich möglichst flexibel gestalten. Ideen und Skizzen sollten gemeinsam in der Band erarbeitet werden. Die jeweiligen Stärken der Mitglieder sollten sich auf diese Art entfalten können. So improvisierten wir über eine oder mehrere Ideen, werteten die Aufnahmen aus und kamen so den Gerüsten der Lieder näher. Wiederum gab es Passagen die klar von mir komponiert waren wie beispielsweise das Klavierintro von Incubus oder die Klavierlinie von Quakoba.

Mir lag diese Art von Arbeitsprozess sehr am Herzen, da ich nicht die Intension hatte, in dieser Band als Leader zu agieren, sondern eine Band zu gründen die durch Interaktion und Improvisation zu ihren Ergebnissen kommt und somit auch sozial näher rückt.

Da sich meine vorherige Band wegen einem nicht genug ausgeklügelten Arbeitskonzept aufgelöst hat, war mir wichtig, eine für alle Beteiligten funktionierende Vorgehensweise zu finden. Alle von uns befinden sich in einem umfassenden Studium und sind in verschiedenen Projekten eingebunden. Das wöchentliche Proben schien mir mit meinen Vorstellungen des vorhin erwähntem Kreativprozesses ein nicht zielführendes Konzept. So kam mir die Idee für eine Intensivwoche im Tessin. Durch frühzeitiges Planen stiess ich auch bei den Mitgliedern auf eine sehr positiv eingestellte Haltung gegenüber dieser Woche. Wir gingen schlussendlich zusammen ende Januar eine Woche in das leerstehende Haus meiner Grossmutter und bauten uns unser mobiles Studio im leeren Swimmingpool auf. Das ungewöhnliche Setting dieses Ortes inspirierte mich, auch Film- & Lichtequipment mitzubringen, um hier erste Aufnahmen zu realisieren.



Probewoche

 

Die Probewoche fand vom 27. Januar bis am 3. Februar statt. Wir hatten sechs Tage Zeit um Musik zu schreiben, zu verfeinern und einzustudieren. Der Plan war, von Dienstag bis Freitag jeweils ein Stück pro Tag zu erarbeiten und Samstags und Sonntags Durchläufe zu üben und aufzunehmen. Im Verlauf dieser Woche ergab sich ein sehr guter Workflow. Tagsüber arbeiteten wir zielorientiert um am Abend ein Endprodukt des jeweiligen Tages zu haben. Abends waren wir immer begeistert und motiviert von unseren Ergebnissen, so dass uns die Lust für den Folgetag schon vorzuarbeiten immer packte. Wir spielten teilweise bis in die späte Nacht und nahmen all unsere Jams basierend auf meinen Skizzen und Ideen auf, um sie am nächsten Tag wieder auszuwerten.

Ende der Woche waren wir alle so begeistert von unserem Ergebnis, dass wir beschlossen in Zukunft weiterhin auf diese Weise zu arbeiten. Ausserdem zogen wir als Fazit, dass ein jeweiliger Ruhetag nach fünf Tagen eingeplant werden muss, um den Kreativprozess nicht zu überlasten.



Incubus

 

Incubus war das erste Lied welches wir in dieser Probewoche erarbeitet haben. Wir hatten bis zu diesem Zeitpunkt ein paar wenige Proben an der ZHdK gehabt, in welchen wir bereits ein wenig an dieser musikalischen Idee herumgespielt haben. Bei diesem Stück war mir das Intro sehr wichtig, welches mit einer lieblichen Melodie beginnt, die an ein Schlaflied erinnert und sich nach und nach zum Albtraum entpuppt. Beim Komponieren entschied ich einen klassischen Quartfall einzubauen, der jedoch von einem chromatischer Halbtonschiebung unerwartet aufgebrochen wird. Anschliessend bleibt das Intro auf den Akkorden Am und Fm liegen, die sich im Rest des Liedes wiederholen. Diese zwei Akkorde nach einander gespielt, kreieren eine mystische und zugleich bedrohliche Stimmung, die sinnbildlich für den Albtraum stehen. Nach dem Intro folgt das Thema des Stückes, welches ebenfalls nach dem Synthesizer Solo vorkommt und damit den Schluss des Liedes bildet. Dieses Stück ist inspiriert von einem Albtraum, den ich mal hatte. In diesem Albtraum kam ebenfalls Musik vor, die mir im Traum so fremd vorkam. Der technoide Mittelteil war der Versuch, diese von mir im Traum gehörte Musik nachzustellen - oder zumindest dem Gefühl, die diese Musik in mir auslöste, nahezukommen. Anders als das auskomponierte Intro und das Thema wurde der Mittelteil gemeinsam erarbeitet und anrangiert.



Quakoba

 

Am Mittwoch der Probewoche erarbeiteten wir Quakoba. Dieses Lied war wahrscheinlich die spezifischste meiner Ideen, welche ich auch schon grob auf Ableton vorproduziert hatte. Ich wollte unbedingt in unserem Set ein Stück haben, das sich mehr im Ambient Bereich bewegt. Das Tempo ist dementsprechend auf 100 bpm gesetzt worden und ist somit auch unser langsamstes Lied. Die drei Hauptteile bestehen aus dem treibenden Bass, der auf den Downbeat gedämpft und auf den drei folgenden Sechzehntelnoten ausgespielt wird. Beim ausarbeiten dieser Teile entstand mit der Band und den Inputs der Mitglieder eine Art U-Boot Ästethik, die uns begeisterte und die wir beibehielten. Das Interlude, welches zwei mal vorkommt, war ebenfalls ein von mir komponierter Teil. Damit wollte ich einen Bruch zum ersten Teil schaffen, der sich jedoch mit einer unkonventionellen Akkordfolge als Steigerung in den zweiten Teil auflöst. Um diesen Bruch zu unterstützen, schrieb ich eine Arpeggio Melodie, die diesem Aufbau einen treibenden Effekt beisteuert. Beim zweitem Interlude wird diese arpeggierte harmonische Abfolge mit einer prägnanten Gitarrenmelodie ergänzt, um eine Steigerung gegenüber dem ersten Interlude zu erzielen.

Dieses Stück war mehr aus einer Intuition heraus als aus einer Intension geschrieben. Es weckt in mir beim Hören bestimmte Gefühle, jedoch steckt nicht ein konkreter Gedanke dahinter wie bei Incubus. Mittlerweile finde ich dieses Stück eines der gelungensten aus meiner Arbeit.



Yama

 

Yama ist im Gegensatz zu den ersten zwei Liedern ein spontan entstandenes Stück. Anfänglich war meine Idee, das mit Hannes im Vorjahr erarbeitete Lied für das Modul Pop-Design in dieses Projekt zu integrieren. Schnell merkten wir, dass dieses Lied in dieser Konstellation nicht funktionierte. Für mich war das im ersten Moment ein kleiner Rückschlag da ich mir diese Idee in den Kopf gesetzt hatte. So beschlossen wir, gemeinsam ein Psytrance inspiriertes Stück zu schreiben. Ich behielt den im vorherigen Stück verwendeten Synthesizer-Arpeggiator und wandte ihn lediglich als eine treibende Bordun Note an. Wir bedienten uns an verschiedenen Klischees des Psytrance, wie zum Beispiel dem Wechsel von Binär auf Ternär und in wenigen Stunden hatten wir einen Ablauf. Von jedem Mitglied kamen unglaublich viele Ideen und Inputs, so wurde dieses Lied von Grund auf zusammen komponiert. Für mich war dieses Ereignis ein Schlüsselmoment. Ich bemerkte, wie jedes Mitglied von diesem Projekt begeistert ist und den Kreativprozess aktiv voran treibt. Ich fühlte mich auch ermutigt im ternären Teil ein wenig Gesang zu integrieren. Es handelt sich dabei um atmosphärischen Gesang, der erst sehr tief bleibt und im nächsten Teil zu Obertongesang wird.

Ich entschied mich, dieses Lied Yama zu nennen, da wir alle bei diesem Lied an ein Ungeheuer denken mussten. Es hat etwas bedrohliches und doch erdiges. Beim recherchieren entdeckte ich die Figur Yama, die im hinduistischen Glaube der Gott der Unterwelt ist. 1



Yama in tibetischer Darstellung 2

Call the Day

 

Call the Day war das letzte Lied, das wir in dieser Woche bearbeiteten. Es war jedoch das erste Lied, welches wir schon vor der Probewoche gemeinsam erarbeitet hatten.

Es ist auch durch kleine von mir geschriebene Skizzen entstanden, die wir gemeinsam weiterentwickelten und zusammenführten. Wichtige, anfangs nicht vorhandene Bestandteile wurden von allen beigetragen. So beispielsweise das Hauptthema des Liedes, welches von Hannes spontan gespielt und geschrieben wurde.

Als wir dieses Lied noch vor der Probewoche am schreiben waren, kam mir die Idee im letzten Teil ein Trompetensolo von Felix Niggli einzubauen. Ich hatte kurz zuvor Felix zum ersten mal mit seinem Technoset gesehen, in dem er in gewissen Passagen live Trompete spielte. Mir gefiel die Idee von einem Featuring mit ihm und bekam eine Zusage seinerseits. Felix kam an diesem Freitag zu uns ins Tessin und wir konnten dem Lied gemeinsam den letzten Feinschliff geben.



Aufnahmen

 

Das Wochenende war für Durchläufe, Ton- und Filmaufnahmen geplant. Am Samstag Morgen fügten wir die Stücke mit Übergängen zusammen, um ein durchlaufendes Set zu haben. Tagsüber repetierten wir dieses Set und am Abend nahmen wir es auf.

Als mir die Idee von dieser Probewoche im Tessin kam, hatte ich die Vision, nicht nur ein musikalisches Set zu erarbeiten, sondern auch ein visuelles Produkt zu realisieren. Der Pool in dem wir während einer Woche geprobt hatten, schien mir ein geeignetes Setting um Filmaufnahmen zu machen. Wir hatten vier Kameras auf Stativen, drei davon im Pool aufgestellt und eine von oben auf uns gerichtet. Über Hannes Midasinterface nahmen wir alle Spuren als Multitrack auf. Mein Verstärker war in der Holzsauna neben dem Pool aufgestellt, um einen besseren Sound zu haben als im Pool. Wir nahmen insgesamt 5 Takes auf und befanden den letzten Take als der Beste.

Beim auswerten und zusammen schneiden der Filmaufnahmen wurde uns klar, dass die visuellen Aufnahmen alleine nicht genug Wirkung hatten. Wir beschränkten uns auf das Lied Yama und bearbeiteten die Aufnahmen mit visuellen Effekten.





Moods

 

Im März erfuhren wir, dass die ZHdK auf unbestimmte Zeit wegen Covid schliessen muss und dass die Bachelorkonzerte im April nicht stattfinden würden. Trotz dem Lockdown trafen wir uns regelmäßig auf Zoom, um am Projekt und den Poolaufnahmen weiter zu arbeiten. Wir waren uns einig, dass wir in dieser Zeit produktiv bleiben wollten. Ein Mail der ZHdK wies uns darauf hin, dass im Moods die Möglichkeit bestand professionelle Ton- und Filmaufnahmen zu machen. Das Moods ist mit zwölf Kameras ausgestattet, die man im Regieraum individuell bedienen und einen Liveschnitt machen kann. Diese Möglichkeit war für uns ideal, um unser Repertoire auf einer grossen Bühne zu üben und Promo Material zu gewinnen.

Mitte Juni trafen wir uns für eine Auffrischungsprobe. Es fühlte sich sehr merkwürdig an, nach fast drei Monaten wieder Musik mit einer Band zu machen. Zum Glück war das Set vor dem Lockdown gut von uns einstudiert worden, so hatten wir keine Mühe, es wieder aufzufrischen. Zwei Tage später trafen wir uns für die Aufnahmen im Moods.

Im Moods wurden wir bei den Aufnahmen von Marin Wolf (Tontechnik), Jacqueline Wüst (Kamera & Postproduction) und Daniel Eaton (Licht) unterstützt. Zusammen mit dem Moods Team arbeiteten wir fünf  Stunden intensiv an den Aufnahmen. Schlussendlich nahmen wir zwei ganze Durchläufe auf.

Von der Zusammenarbeit mit dem Moods Team und dem Endresultat waren wir begeistert. Die Aufnahmen die wir daraus gewonnen haben, sind sehr professionell geworden und widerspiegeln die jeweiligen Stimmungen der Lieder sehr gut. Wir entschieden uns, Quakoba und Call the Day auf Youtube zu veröffentlichen.



Name

 

Der Name Noctopods entstand im Verlauf der Probewoche. Wir diskutierten immerzu über den Namen unseres neu geborenen Projektes. Passend empfand ich anfänglich der Name Nocturne. Merlin hingegen war inspiriert vom Wort Cephalopods, was Kopffüsser bedeutet. Wir einigten uns schlussendlich auf Noctopods. Uns schien dieser Name sehr zutreffend, da unsere Musik in Zukunft in der Nacht möglichst viele Füsse zum Tanzen bringen soll.



Logo

 

Als ich mich dazu entschlossen habe, eine Website für Noctopods und die dazugehörige Bachelorarbeit zu gestalten, lag mir am Herzen, ein Bandlogo zu haben. Dabei war mir wichtig, dass das Logo einen Wiedererkennungswert hat und die Vision der Band visuell widerspiegelt. Da die Musik eine Brücke zwischen psychedelischer Rockmusik und Trancemusik schlägt, liess ich mich von der Ästhetik der berühmten San Francisco Konzertpostern inspirieren. Was diese Poster oftmals neben dem psychedelischen Motiv ausmachen, sind die verschnörkelten Schriften. Der Schriftzug für Noctopods sollte diese  Ästhetik enthaltem, verfeinert mit der Perfektion moderner Grafik.

Ich begann, einzelne Skizzen anzufertigen und kam schnell auf die Idee, das Wort Noctopods auf drei Spalten aufzuteilen, um damit ein quadratisches Format zu erhalten.

Für die Realisierung meiner Ideen & Skizzen wendete ich mich an Elia Geiger. Wir verbrachten zwei Nachmittage zusammen, um das Logo zu gestalten. Wir mussten den Kompromiss eingehen, bei dem Logo auf die Leserlichkeit etwas zu verzichten, um die Grundidee beizubehalten. Da es sich um ein Bandlogo handelt, schien uns die Wirksamkeit und der Wiedererkennungswert wichtiger als die Leserlichkeit.

Vom Endresultat war ich schlussendlich so begeistert, dass ich motiviert war, Taschen und T-Shits mit dem Logo zu drucken. Ich verbrachte einen Nachmittag im Dynamo, um die erste kleine Noctopods-Shirts Auflage mittels dem Siebdruckverfahren zu drucken.



Fazit

 

Das Letzte Jahr und besonders die letzen sieben Monate waren für mich sehr inspirierend und lehrreich. Diese Zeit hat mich musikalisch und technisch extrem weiter gebracht. Im Austausch mit der Band konnte ich von dem im Kollektiv gesammelten Wissen profitieren. So konnte ich mich beispielsweise im Bereich Synthese und ihrer Anwendung in elektronischer Musik vertiefen.

Mein Gitarrenspiel wurde ebenfalls beeinflusst, da ich versucht habe, die Gitarre in diesem Musikstil zu integrieren. So habe ich beispielsweise neue Sounds auf meinen Effektgeräten kreiert, um den Klang der Gitarre zu entfremden oder mich auf reduziertes und repetatives Spielen konzentriert.

Eine der für mich wichtigsten Schlussfolgerungen dieses Projektes ist das Arbeiten mit einem konkreten Arbeitskonzept. Frühzeitiges Planen hat die ganze Arbeit für mich und die Mitwirkenden sehr vereinfacht. Es wurde immer alles klar im Voraus definiert und zeitgemäss umgesetzt. Vor allem das Konzept der Probewoche hat sich definitiv bewährt und wird in Zukunft von uns weitergeführt.

Ich bin begeistert, wie dieses Projekt zustande gekommen ist und wie alle Mitwirkenden mit voller Motivation dabei waren und hoffentlich bleiben. Ebenfalls begeistert bin ich, wie meine Ziele und Vorstellungen neben der eigentlichen Arbeit, wie zum Beispiel die Website, das Logo und die Videos aufgegangen sind.

Ich glaube, mir ist es gelungen ein Projekt zu kreieren, welches ich auch nach dem Bachelorabschluss weiter führen werde.



Danksagung

 

Gerne möchte ich mich in diesem Teil bei verschiedenen Personen bedanken, die mich bei diesem Projekt und in den letzten drei Jahren unterstützt haben.

Ich bedanke mich bei den Mitmusikern Merlin Mattheuws, Hannes Bachhofner, Dimitri Gamboni und Felix Niggli. Ohne sie wäre diese Arbeit niemals zu dem geworden, was sie jetzt ist. Ihr Durchhaltevermögen, ihr motiviertes Arbeiten und die Kreativität die sie an den Tag legten, übertrafen all meine Wünsche und Vorstellungen.

Eine grosse Danksagung gilt Tim Kleinert, der sich als Betreuungsperson diesem Projekt angenommen hat. Tim Kleinert war von Anfang an begeistert mit dabei. Er erschien oft an unseren Proben und unterstützte und verbesserte mit seinen konstruktiven Kritiken dieses Projekt.

Ebenfalls möchte ich mich bei Heiko Freund bedanken, der mir in den letzten drei Jahren im Einzelunterricht unglaublich viel beigebracht hat und mich immer in meinen Interessen unterstützt hat.

Bein den Mitmenschen, die ebenfalls einen wesentlichen Teil an dieses Projekt beigetragen haben, möchte ich mich auch herzlich bedanken: dem Moods Team; Jacqueline Wüst, Marin Wolf und Daniel Eaton für die wunderbaren Aufnahmen, Elia Geiger für die Gestaltung des Logos und Matthew Baur für die Tontechnik bei der Hauptprobe und dem Abschlusskonzert.

Ein wichtiges Dankeschön gilt auch meinen Mitstudent*innen der ZHdK. Die letzten drei Jahre waren wunderschön und unglaublich inspirierend.

Das wichtigste Dankeschön geht an meine Eltern, die mich, seit ich mit fünfzehn Jahren angefangen habe Gitarre zu spielen, immer unterstütz haben und immer an eine Zukunft mit meiner Passion geglaubt haben.


©noctopods | music@noctopods.ch